Die Jahre vergingen und das Mädchen wuchs weiter. Mit vierzehn Jahren war es 1,80 m groß und trug Schuhgröße 44. Mit dieser Größe musste es meist Herrenschuhe tragen. Das Mädchen wünschte sich auch weiterhin zum Geburtstag und zu Weihnachten Schuhe, aber es war praktisch unmöglich, überhaupt noch Schuhe in dieser Größe zu finden.
Als das Mädchen sechzehn Jahre alt war, erzählte ihm eine Freundin, die ebenfalls Schuhgröße 44 hatte, voller Begeisterung, dass sie in einer nahegelegenen Stadt ein Schuhgeschäft für Sondergrößen gefunden hätte. Kaum hatte das Mädchen aus unserer Geschichte jenes Geschäft betreten, machte es wieder vor lauter Freude Luftsprünge und kaufte sich ein paar schwarze Lackballerinas mit einer großen Schleife auf der Spitze. Das Mädchen trug diese Ballerinas praktisch jeden Tag und war so stolz auf seine neuen, wunderschönen Schuhe, dass es ihm vollkommen egal war, ob seine Beine zu weiß waren oder ob die Schuhe zu seinem hellblauen Sommerkleid passten (und, bitte glauben Sie mir, die schwarzen Ballerinas sahen nicht unbedingt ideal zu einem hellblauen Klein und schneeweißen Beinen aus…).
Mit achtzehn Jahren war das Mädchen – jetzt schon eine junge Frau – immer noch 1,80 m groß, aber… oh weh… ihre Füße waren noch ein bisschen weiter gewachsen! Jetzt trug sie Schuhgröße 45. Zum Glück gab es in jenem Geschäft, in dem sie damals ihre schwarzen Lackballerinas gefunden hatte, auch Schuhe in Größe 45. Aber die Farben waren leider immer die gleichen: schwarz, braun, marineblau, beige und weiß. Während ihre Freundinnen Schuhe in den leuchtendsten Farben trugen, gab es für die junge Frau aus unserer Geschichte keine anderen Farben als eben schwarz, braun, marineblau, beige und weiß.
Eines Tages, sie war bereits Studentin, hatte sie das Glück, als Assistenz-Reiseleiterin einige Wochen lang nach Asien reisen zu können. Unterwegs erfuhr sie, dass viele Schuhgeschäfte in Korea gleichzeitig eine eigene Fabrikation unterhielten und jede Größe anboten. Und so kam es, dass sich die junge Frau eines schönen Tages in einem Schuhgeschäft in Seoul wiederfand, wo man ihre Füße vermaß und ihr versprach, die Ballerinas, die sie als Muster ins Geschäft mitgenommen hatte, in verschiedenen Farben herzustellen. Als das Paket viele Wochen später in Deutschland ankam, machte die junge Frau… ja, richtig geraten… wieder vor lauter Freude Luftsprünge.
Mit den Jahren begriffen die deutschen Schuhfabrikanten langsam, dass doch ziemlich viele Menschen in jenem Land Über- oder Untergrößen benötigten, und so entstanden immer mehr auf diese Größen spezialisierte Schuhgeschäfte. Aber die Farben waren auch weiterhin immer die gleichen: schwarz, braun, marineblau, beige und weiß.
Die Jahre vergingen und neue Technologien kamen auf. Mit dem Internet stand plötzlich ein weltweites Netz zur Verfügung, in dem man nach Herzenslust nach Schuhen und Schuhgeschäften suchen konnte – mit nur ein paar einfachen Clicks. Die junge Frau war mittlerweile erwachsen und verheiratet. Sie wünschte sich auch weiterhin zum Geburtstag und zu Weihnachten sehnlichst Schuhe, und jetzt war es ihr Mann, der sie ihr schenkte. Wann immer sie in Urlaub fuhren, erkundigten sie sich an ihrem Urlaubsort, ob es wohl irgendwo in der Nähe einen Laden für Übergrößen gäbe. Und so brachte die Frau Schuhe aus den USA, aus Italien und Spanien mit nach Hause. Damit legte sie, ohne sich dessen bewusst zu sein, den Grundstein zu einer regelrechten Schuhsammlung. Mit der Zeit traute sie sich sogar, ihre Schuhe direkt über das Internet zu bestellen – unter anderem in einem Geschäft in den USA.
In der Zwischenzeit waren die Frau und ihr Ehemann in südliche Gefilde umgezogen. Und wie es der Zufall wollte, bestand in ihrem neuen Heimatland eine lange Tradition, was die Herstellung von Qualitätsschuhen anbelangte. Als das Geschäft in den USA schließen musste, machte sich die Frau aus unserer Geschichte daher daran, wieder das Internet nach Schuhgeschäften mit Online-Shop zu durchsuchen. Dieses Mal suchte sie allerdings gezielt in dem Land, in dem sie nun lebte – ein Vorschlag, der von ihrem Mann gekommen war. Und… sie hatte Glück: Sie fand tatsächlich verschiedene Geschäfte. Doch leider kam die Wirtschaftskrise und ein großer Teil dieser Geschäfte musste schließen. Also musste sie wieder zurück ins Internet… Dieses Mal suchte die Frau in ihrem neuen Heimatland direkt nach Schuhfabrikanten und stieß auf einen Hersteller, der Über- und Untergrößen anbot. Aber… oh weh! Das Glück war wieder nur von kurzer Dauer, denn wie die Geschäfte zuvor musste auch dieser Fabrikant wenige Monate später wegen der Wirtschaftskrise schließen. Nach vielen Stunden unermüdlichen Suchens im Internet, fand die Frau jedoch einen weiteren Fabrikanten, der all seine Modelle in allen Größen und Farben anbot. Sie machte vor lauter Freude wieder Luftsprünge, als sie ihr erstes Paar Sandalen in Türkis erhielt. Doch leider wurde auch dieser Fabrikant von der Krise in die Knie gezwungen und musste kurz darauf schließen.
Aber wie jedes Märchen hat auch dieses ein glückliches Ende:
Einmal mehr durchforstete die Frau aus unserer Geschichte das Internet. Dieses Mal durchsuchte sie alle Online-Shops, die sie finden konnte, gezielt nach den Namen der Marken und der jeweiligen Hersteller von Schuhen in Größe 45, denn sie plante, sich direkt an diese Hersteller zu wenden. Auf einer dieser Seiten fiel ihr Blick plötzlich auf ein Logo mit den Worten "Ex-Factory Gennia" y "Hecho en España". Das schien eine Spur zu sein… Sie gab diese Begriffe in Google ein - und siehe da! Sie gelangte zur Website eines Fabrikanten mit dem Namen "Ex-Factory Gennia". Doch es kam noch besser, denn der Fabrikant hatte auch einen Online-Shop... In eben diesem Online-Shop fand die Frau ein Paar Ballerinas in orangefarbenem Wildleder und ein paar Sandalen in Nude mit Keilabsatz. Beide Modelle waren nicht nur ausgesprochen schön, sondern ließen sich wegen des Sommerschlussverkaufs auch zu einem unschlagbaren Preis ergattern. Sie entschied daher, es mit diesen Schuhen und diesem Fabrikanten zu probieren. Und so bestellte sie also diese beiden Paare, erhielt das Paket, probierte die Schuhe an und machte wieder vor lauter Freude Luftsprünge. Das war im Spätsommer 2016. Seit jenem ersten Mal kauft die Frau aus unserer Geschichte ihre Schuhe nur noch bei Ex-Factory Gennia. Heute besitzt sie die unterschiedlichsten Modelle, mit mehr oder weniger Absatz, in einer unglaublichen Vielfalt von leuchtenden Farben und/oder herrlichen Mustern. Sie stellt bei jeder Bestellung Materialien und Farben ganz nach Lust und Laune zusammen, denn Gennia lässt ihr völlig freie Hand. Seit jener ersten Bestellung möchte sie keine Schuhe von anderen Herstellern mehr, denn ihre Schuhe von Gennia sind alle ausgesprochen schön, feminin und herrlich bequem. Wenn die Frau aus unserer Geschichte heute ihren Schrank öffnet und ihre Schuhsammlung betrachtet, strahlt sie über das ganze Gesicht.
Ende gut – alles gut!
P.S. Unsere Schuhsammlerin ist mittlerweile zwar etwas in die Jahre gekommen, macht aber immer noch vor lauter Freude Luftsprünge, sobald sie ein Paket mit Schuhen erhält. Und sie wünscht sich auch weiterhin Schuhe zum Geburtstag und zu Weihnachten – manche Dinge ändern sich eben nie!